Garten Björn Scheffler

Kleingarten, Berlin-Köpenick
Eigener Garten

Seit September 2021 gehören wir zu den glücklichen Berlinern, die Kleingartenflächen bewirtschaften dürfen.

Derlei Anlagen dienen u.a. dem Zweck, eigenes Obst und Gemüse heranzuziehen. Das erste Stück Pachtland übernahmen wir von unserem Vorpächter mit einer reizvollen Laube, allerdings wenig gestalteten Außenanlagen. Es gab keine Wege oder Beete, lediglich ein paar Gehölze, die unter den trockenen Sommern der letzten Jahre gelitten haben, weiterhin Grasland und einen Fuchsbau. Im ersten Herbst / Winter wurde der Bestand in Etappen beräumt und intensive Bodenvorbereitung betrieben. Neben organischen Abfällen, die dabei anfielen, wurde auch Herbstlaub, Pferdemist und Lehm eingearbeitet. Aus größeren Ästen und Zweigen haben wir Totholzhecken gebaut. Der Fuchs ging, ihm wurde es zu unruhig, dafür tauchten andere Tiere wie z.B. Igel auf.

Im Frühjahr 2022 begannen wir dann in größerem Umfang mit Aussaaten. Wir hatten großes Interesse den kompletten Garten ein ganzes Jahr zu bespielen, aber nur begrenztes Budget. Ein Karton voller Saatgut im Wert von rund 100 Euro war die Grundlage, 350 Quadratmeter von März bis Oktober zu gestalten. Nach und nach wanderten dann auch erste Zier- und Ertragsgehölze sowie Stauden in den Garten ein, Dahlienknollen bekam ich geschenkt. So war diese erste Saison erstmal eine Zeit des Sammelns, aber auch des Kennenlernens unseres Gartens. Durch die ständige Veränderung (Aussäen, Abernten, Misserfolge untergraben, neu ansäen, erste dauerhafte Pflanzen platzieren .. ) war dieses Jahr mit dem temporären Garten ein besonders spannendes, da viele abwechslungsreiche Pflanzbilder entstanden. Auch Pflanzen die ich vorher niemals zusammengesetzt hätte, ergaben tolle Kontraste. Eine Gruppe Rutenhirse (Panicum virgatum) stand im Zwischenquartier beim Grünkohl und sah dort fabelhaft aus. Ich kann jedem nur raten, sich diese Zeit des Experimentierens zu nehmen.

2023 wurden Gemüse- und Blumengarten voneinander getrennt. Während Möhren, Salate, Bohnen, Kartoffeln, Mais & Co ordentlich in Reihen stehen, gärtnern wir im Blumengarten eher wiesenartig. Vieles darf sich aussäen, oftmals ist es uns ein Vergnügen sich selbst angesiedelte Arten auswachsen zu lassen. Eine große Freude sind uns z.B. die Königskerzen, die über lange Zeit im Sommer blühen. Gezielt eingestreut werden dabei gärtnerische Kulturformen wodurch sich z.T. ungewohnte, für einen Pflanzplaner aber äußerst inspirierende Kombinationen ergeben. Ebenfalls 2023 wurden wir gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, die benachbarte, brachliegende und vermüllte Parzelle mit zu pachten. Wir entschieden uns dafür und somit für weitere 350 qm. Während der "alte Garten" weiterhin bestand, befreiten wir im Winter 2023/24 das neue Grundstück von sämtlichen Unrat und möbelten die Laube auf. 2024 legten wir einen großen Gemüsegarten an und pflanzten ausgefallenes Wildobst und Kulturformen. So erweiterten wir unser bestehendes Sortiment um Wollmispel, auf Fruchtertrag gezüchtete Kornelkirschen, Bitterorange und eine Bollweilerbirne.

Die Bilder zeigen Impressionen aus beiden Gärten der Jahre 2022-2024.


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